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Igelfreunde Rhein-PfalzDie Igelfreunde Rhein-Pfalz sind ein Verein, der sich um die Pflege von kranken, verwaisten oder unterernährten Wildigeln bemüht und Finder berät.
Der Igel in Gefahr
Seit über 15 Millionen Jahren streift der Europäische Igel (Erinaceus europaeus) über unseren Kontinent – heute steht er in Deutschland auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Innerhalb weniger Jahrzehnte sind seine Bestände regional um bis zu 50 % zurückgegangen.
Hauptursachen sind der Verlust natürlicher Lebensräume durch Bebauung und intensive Landwirtschaft sowie der drastische Rückgang von Insekten, die seine wichtigste Nahrungsquelle darstellen. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden schrumpfen Bestände an Käfern, Larven oder Regenwürmern – mit Folgen, die sich durch die gesamte Nahrungskette ziehen: Auch Vögel, Fledermäuse und Amphibien, die auf dieselbe Beute angewiesen sind, leiden unter einem immer schwindenden Nahrungsangebot.
Hinzu kommen zunehmende Gefahren im Siedlungsraum – etwa Straßenverkehr, Mähroboter oder offene Schächte. Als nachtaktiver Einzelgänger legt der Igel jede Nacht mehrere Kilometer zurück, um Futter und Verstecke zu finden. Doch in aufgeräumten Gärten fehlen ihm überlebenswichtige Rückzugsorte wie Laubhaufen, Hecken und Reisighaufen. Besonders junge oder untergewichtige Tiere finden im Herbst oft nicht genug Nahrung, um den Winterschlaf zu überstehen – sie sind auf Hilfe angewiesen und ein Spiegel dafür, wie sehr unsere Umwelt bereits aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Warum helfen?
Der Igel ist nicht nur ein uraltes Wildtier, sondern als Kulturfolger auch ein wichtiger Indikator dafür, wie es um die ökologische Vielfalt in unseren Siedlungen steht. Sein dramatischer Rückgang zeigt deutlich, wie sensibel unser Ökosystem geworden ist – und wie sehr wir Menschen gefordert sind, gegenzusteuern.
Mit Aufklärung, naturnahen Gärten und der gezielten Pflege hilfsbedürftiger Tiere können wir als Gesellschaft aktiv zum Erhalt dieser Art beitragen. Dafür braucht es nicht nur neues Denken auf staatlicher oder kommunaler Ebene, sondern vor allem auch engagierte Menschen im privaten Bereich, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Schon kleine Veränderungen – wie Laubhaufen statt Schotterbeete, heimische Pflanzen statt Exoten oder Verzicht auf Pestizide – schaffen Lebensraum für Igel, Insekten und viele andere Wildtiere. Wer hinschaut, sich informiert und aktiv hilft, sorgt dafür, dass eines der ältesten Säugetiere Europas nicht aus unserer Nachbarschaft verschwindet – und verbessert zugleich die Lebensbedingungen für alle Lebewesen.
